Kloster Ribnitz
Der Ribnitzer Rat zeigt sich wenig begeistert, als 1324 der Landesherr Heinrich II., mit dem großen Beinamen "der Löwe", seine bei der Stadt gelegene Burg den Franziskanern schenkt.
Die ersten vier Nonnen kommen aus dem Klarissenkloster Weißenfels ins ferne Ribnitz. Fürst Heinrich gibt neben reichen Schenkungen von Ländereien auch gleich seine damals vierjährige Tochter Beate an das Kloster. Beate, oder auch Beatrix von Ribnitz, ist die Erste einer langen Reihe fürstlicher Äbtissinnen.
Bis zur Reformation steht sie hier in hohem Ansehen und Verehrung. Sie ist die einzige heilige Frau Mecklenburgs geblieben. Am 8. April gedenkt der Heiligenkalender auch heute noch der Beate von Ribnitz.
Die Reformation verwandelt das Kloster in einen evangelischen Konvent, in ein adliges Damenstift, nun Mecklenburger Landeskloster Ribnitz genannt. Das Kloster bietet ab 1599 zwölf unverheirateten Frauen, zumeist Töchtern adliger Rittergutsbesitzer Mecklenburgs, Wohnung und sichere Versorgung. Mit der Zeit entwickelt sich ein kompliziertes System von Recht und Anspruch auf die immer weiter ausgebauten Klosterstellen.
Mit dem Untergang der Monarchie wurde auch das Damenstift aufgehoben. An die letzte im Kloster lebende Stiftsdame, Olga von Oertzen, erinnert ein Denkmal im Klosterhof, sie verstarb 1961.
Einen bedeutenden Schatz besitzt das Kloster mit den Ribnitzer Madonnen, Holzbildwerken aus den einstmals zahlreichen Altären der Klosterkirche.
Eine Ausstellung zeigt die verborgenen und die offenbaren Schätze des Klosters, damit Sie dem Leben der Klarissen und der evangelischen Gutsbesitzertöchter nachspüren können.
Heute ist das Klostergebäude auch kulturelles Zentrum der Stadt und begehrter Wohnort. Neben dem Deutschen Bernsteinmuseum sind die Galerie des Kunstvereins, das Stadtarchiv, die Stadtbibliothek und das Standesamt in den einstigen Damenwohnungen untergebracht.
Die Galerie zeigt ein modernes, zeitgenössisches Ausstellungsprogramm, historische Kunstgegenstände aus der Sammlung des Landkreises sowie eine ständige Sonderausstellung mit Werken von Lyonel Feininger, die mit Motiven aus Ribnitz und Damgarten entstanden sind.
Außerdem bietet der Kunstverein ein attraktives Veranstaltungsprogramm u.a. mit einem Kunstkindergarten, einem Kunstfest und Kunstgesprächen.